Anleger sollten eher in Nachranganleihen von Industrieunternehmen (Corporate Hybrids) investieren als in High-Yield-Anleihen. Das hat Ercan Demircan, Senior Portfolio Manager und Analyst Unternehmensanleihen, im Interview mit der Börsen-Zeitung gesagt. »Die Renditen beider Segmente sind derzeit auf Indexbasis mit leicht über 7% fast gleich hoch. Aber risikobewusste Anleger sollten Corporate Hybrids vorziehen, weil sie das bessere Risiko-Ertrags-Profil haben«, stellte er fest. »So lagen die Ausfallraten von High-Yield-Anleihen in Stressphasen an den Finanzmärkten bei über 12%, während die Emittenten von Corporate Hybrids aufgrund des soliden Investment-Grade-Ratings keine Ausfälle zu verzeichnen hatten. Auch die Erholungsphasen nach Kurseinbrüchen waren in der Vergangenheit stets kürzer.«
Corporate Hybrids dürften sich selbst bei einer Abkühlung der US-Wirtschaft weiterhin robust zeigen, erklärte Demircan. »Getrieben von künftig schwächeren US-Fundamentaldaten sollten fallende risikolose Zinsen einen etwaigen Risikoprämienanstieg überkompensieren.« Zumal die aktuelle Rendite bei Corporate Hybrids von über 7% ohnehin einen sehr guten Puffer biete, welcher Investoren auf 12-Monatssicht einen positiven Ertrag ermöglichen sollte.
Von Investments in Nachranganleihen von Finanzinstituten riet Demircan hingegen ab: »Der Markt für Financial Hybrids bleibt angespannt, da der Ausfall der AT1-Anleihen der Credit Suisse viele negative Spuren hinterlassen hat. Der gut laufende Konjunkturmotor USA gibt Risikoanlagen weiterhin Auftrieb. Dennoch gehen wir davon aus, dass die hohen Zinsen in den USA spätestens zum Jahresende beziehungsweise Anfang nächsten Jahres ihren Tribut fordern und die Wirtschaft abkühlen werden. Dann werden Risikoanlagen nach mehreren schwächeren Konjunkturdaten aus den USA auch die Richtung wechseln, weshalb man dann bereits in den risikoärmeren und aktuell sehr attraktiven Corporate Hybrids investiert sein sollte.«
Das vollständige Interview können Sie in der Börsen-Zeitung vom 26. August 2023 lesen.
Bantleon Fragen und Antworten zu Corporate Hybrids (pdf, 677KB)
