Medienspiegel
17. April 2020

Grosse Chancen für Unternehmensanleihen

Kurzfristig wird die Lage am Markt für Unternehmensanleihen noch angespannt bleiben, mittelfristig gibt es jedoch grosse Chancen. Das hat Michael Hess, Leiter Portfolio Management Corporate Credit bei Bantleon, im Gespräch mit der »WirtschaftsWoche« gesagt: »Solange keine konkreten Zeitpläne zur Beendigung der Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus sowie weniger Unsicherheit über den wirtschaftlichen Schaden vorliegen, muss trotz aufhellender Stimmung an den Finanzmärkten noch mit temporären Rücksetzern gerechnet werden.« Mittelfristig erwarte Hess, dass Investment-Grade-Unternehmensanleihen »mehr als jedes andere Anleihensegment von den wesentlichen aktuellen Trends profitieren« würden: Anleihenkäufe der Notenbank stabilisieren die Kurse. Zudem stoppen Unternehmen ihre Aktienrückkaufprogramme und streichen die Dividenden. Das geht zulasten der Aktionäre, verschafft den Unternehmen aber Geld, mit dem sie ihre Schulden bedienen können. Das wiederum sei gut für die Anleihenbesitzer.

Die aktuelle Stimmung sei deutlich schlechter als die Lage: Die für Investment-Grade-Unternehmensanleihen eingepreisten Ausfallraten von bis zu 18% entsprechen Hess zufolge »aktuell dem 7,5-Fachen der höchsten jemals eingetroffenen Ausfallraten der letzten 40 Jahre«. Diese wahrscheinlich negative Übertreibung helfe auch Anleihen, die etwas riskanter sind, weil die Unternehmen zum Beispiel kein Rating haben.

Und insgesamt sei eine leichte Beruhigung am Markt für Unternehmensanleihen zu beobachten: »Die historisch hohen Schwankungen haben zuletzt in der vergangenen Woche etwas nachgelassen. Nach den brutalen Marktverwerfungen von Mitte März kann dies als erstes Anzeichen erachtet werden, dass die Massnahmen der Zentralbanken und Regierungen zur Stabilisierung der Finanzmärkte bereits ihre Wirkung entfalten.«

Den vollständigen Artikel finden Sie in der »WirtschaftsWoche« vom 17. April 2020.