
Börsennische mit zweistelligen Renditen
Aktien von Übernahmekandidaten sind im aktuellen Marktumfeld besonders attraktiv. Das hat »Bantleon Portfolio Manager« Oliver Scharping im Gespräch mit dem »manager magazin« gesagt. »Die Werte haben zwar ihren Höhepunkt inzwischen überschritten, wir befinden uns aber nach wie vor in einer hochattraktiven Marktphase für das Abschöpfen von Renditen bei Übernahmen. Im Augenblick kann man in einigen Fällen nach wie vor den zwei- oder dreifachen Ertrag erzielen – bei nahezu unverändertem Risiko.« So lag Scharping zufolge die durchschnittliche Merger-Arbitrage-Rendite am Aktienmarkt noch zu Jahresbeginn bei 6%. Im Laufe des Crash-Monats März stieg der Wert dann auf extreme 23%. Aktuell liege die Arbitrage-Rendite noch immer – annualisiert betrachtet – im zweistelligen Bereich.
Der Risikoaspekt sei Scharping zufolge der Punkt, der dieses Anlagethema besonders spannend macht: Obwohl sich die Renditen durch die Kursveränderungen der vergangenen Wochen verschoben hätten, bleibe das Risiko für den Anleger in den meisten Fällen unverändert. »Der Markt preist zum Teil ein höheres Risiko ein, dass bestimmte Transaktionen platzen könnten«, wird Scharping zitiert. »In vielen Fällen ist diese Sorge aber unbegründet, wie unsere Analyse zeigt.« Insbesondere ein Rückzug von einer Übernahme mit dem Verweis auf die Corona-Pandemie werde oft durch die Vertragsbedingungen ausgeschlossen. Zumindest stünden dem in der Regel hohe juristische Hürden im Weg.
Trotz aller Attraktivität des Segments warne Scharping Investoren jedoch vor Alleingängen. Als Fondsmanager habe er die Möglichkeit, jede Transaktion lange und ausführlich zu prüfen. So nehme Bantleon etwa die juristischen Vereinbarungen sowie die wirtschaftlichen Hintergründe der in Frage kommenden Deals unter die Lupe. Erst nach dieser Analyse werde gegebenenfalls in einen Übernahmekandidaten investiert.
Privatinvestoren hingegen stünden diese Ressourcen kaum zur Verfügung. Zudem hätten sie selten die Mittel, um ein breites Portfolio der fraglichen Aktien aufzubauen. Folge: Wenn Anleger es auf eigene Faust versuchten, anstatt in einen Fonds mit diesem Schwerpunkt zu investieren, sei das Verlustrisiko höher.
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