
Basis-Infrastruktur gut für Portfolio-Diversifikation
Aktien aus dem Sektor Basis-Infrastruktur bieten Anlegern gute Möglichkeiten, um ihr Portfolio zu diversifizieren. Das hat Susanne Reisch, Senior Portfolio Manager Infrastruktur-Aktien bei Bantleon, in einem Interview mit dem Magazin »Smart Investor« gesagt. »Anleger können durch die stabileren Zahlungsströme des Sektors ein konjunkturunabhängigeres und damit schwankungsärmeres Portfolio im Vergleich zum breiten Aktienmarkt erwarten«, stellte sie fest. »Hinzu kommen ein langfristig hohes Wachstumspotenzial sowie ein attraktives Dividendenprofil. Unser Ziel bei der Dividendenrendite liegt zwischen 4 und 5%.«
Die Grundlage für diese positiven Eigenschaften sei, dass Basis-Infrastruktur, die unter anderem die Bereiche Strom-, Wasser- und Energieversorgung sowie Transport und Verkehr umfasse, für das Wachstum einer Volkswirtschaft von entscheidender Bedeutung sei. »Laut einer Studie von McKinsey werden bis ins Jahr 2035 jährlich etwa 3 bis 4% des globalen BIP in Infrastruktur-Massnahmen fliessen«, sagte Reisch. »In diesem Zusammenhang spielen auch staatliche Ausgaben in diesem Segment eine entscheidende Rolle. Die Massnahmen umfassen die Modernisierung der Infrastruktur in den entwickelten Ländern, aber auch Neuinvestitionen in den Schwellenländern. In einem Kapitalmarktumfeld, in dem das Wachstum in vielen Sektoren abnimmt, ist das grosse Wachstumspotenzial dieses Segments sehr attraktiv.«
Die möglichen Risiken, die vor allem hinsichtlich regulatorischer Massnahmen und mangelnder Diversifikation auftauchen könnten, seien beherrschbar. »Um Überraschungen zu vermeiden, analysieren wir auf Länder- und Subsektoren-Basis das regulatorische Umfeld«, erklärte Reisch. »Problematisch sind jedoch unerwartete Veränderungen, die abrupt auftauchen und Sektoren langfristig unattraktiv machen. Klumpenrisiken kann man aber durch eine sinnvolle Diversifikation in der Portfolio-Konstruktion vermeiden.«
Aus Anlegersicht am attraktivsten sei derzeit die passive Telekommunikations-Infrastruktur, weil sie die höchsten Wachstumsraten aufweise: »Die grossen Unternehmen dieses Sektors verkaufen ihre Funkmasten an Firmen, die diese dann gegen eine Servicegebühr betreiben. Die Telekommunikations-Konzerne haben durch dieses Outsourcing die Möglichkeit, viel Geld in 5G-Netze und die Glasfaserausrüstung zu investieren. Unter den Betreibern dieser Funkmasten gefällt uns Inwit aus Italien besonders gut. Das Unternehmen ist gering verschuldet und gut in diesem Wachstumsmarkt positioniert.« Auch der Sektor der erneuerbaren Energien bleibe sehr attraktiv: »Ein klassischer, attraktiver Betreiber von Anlagen zur Herstellung erneuerbarer Energien ist Atlantica Yield.«
