
Bantleon als langfristiger Partner von LPKF
Der Asset Manager Bantleon sieht sich über seine Beteiligungsgesellschaft German Technology AG als langfristiger Partner des Technologieunternehmens LPKF Laser & Electronics AG. Das hat Dr. Markus Peters, Vorstand der German Technology AG, im Interview mit der »Börsen-Zeitung« gesagt. »Wir haben kein vorab festgelegtes Exit-Szenario und sehen uns als langfristiger Partner des Managements«, betonte Peters. »Zudem verfolgen wir als German Technology AG das Ziel, das erfolgreiche Restrukturierungsmodell von LPKF zu replizieren und bieten uns anderen Unternehmen für Nachfolge- oder Wachstumslösungen als Partner an. In der Konsequenz wollen wir nicht nur den erfolgreichen Unternehmensumbau begleiten, sondern streben grundsätzlich ein langfristiges Investment an, das zeitlich über den bei Private-Equity-Investoren üblichen Beteiligungshorizont hinausgehen kann.« Eine Erhöhung der Beteiligung von derzeit 29% sei nicht geplant.
Die bisher vom Aufsichtsrat angestossenen Massnahmen zur Neuausrichtung von LPKF wirkten bereits: »Die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2018 zeigen, dass die Massnahmen des Vorstands zur Restrukturierung greifen. Mit einer Umsatzsteigerung von 18% gegenüber 2017 und einem Anstieg der EBIT-Marge auf 5,7% konnten erste, deutliche Erfolge erzielt werden. Erfreulich ist auch der Auftragsbestand von 58 Mio €, mit dem LPKF ins neue Geschäftsjahr startet. LPKF wächst wieder profitabel.«
Wichtige Massnahmen seien die Neubesetzung und Verkleinerung des Vorstands, die Optimierung der Führungsstrukturen in den Business Units und die Einführung eines neuen Vorstandsvergütungssystems. »Durch die zusätzliche Fokussierung auf wertorientierte Steuerungskennzahlen wie ROCE wird profitables und kapitalschonendes Wirtschaften gefördert«, stellte Peters fest. »Zudem hat der Aufsichtsrat organisatorische Restrukturierungsmassnahmen, insbesondere in zwei Business Units, flankierend begleitet. Und nicht zuletzt ermöglicht die 2018 durchgeführte Kapitalerhöhung dem Vorstand die Neuausrichtung der Passivseite und eröffnet zusätzlich Optionen für Wachstum.«
Das Geschäftsmodell von LPKF ist Peters zufolge auch für die Zukunft breit genug diversifiziert: »LPKF ist ein erfolgreicher Anbieter von Hochtechnologie mit einem hervorragenden Ruf im Markt. Mit seinen vier Business Units ist LPKF technologie- und produktseitig breit aufgestellt. Dabei werden verschiedene, voneinander unabhängige Märkte bedient, unter anderem Prototyping von Elektronikbauteilen, Elektronik-, Solar- und Automobilindustrie sowie Medizintechnik.« Das Ziel sei die Entwicklung zum Lösungsanbieter für die Kunden. Dieses Potenzial reflektiere der Aktienkurs noch nicht vollständig.
Auch langfristig sollte der Konzern mit seinen Technologien von den Wachstumstreibern Miniaturisierung, Digitalisierung sowie Industrie 4.0 profitieren, erklärte Peters. »Die Zukunftstechnologien, insbesondere LIDE, also die Mikrostrukturierung von Glas, und LPT, also das Drucken von funktionalen Pasten, eröffnen neue Potenziale, auch durch die Verlängerung der Wertschöpfungskette.«
