
Stiftungen müssen bei Anleihen genau hinsehen
Im Interview mit dem Magazin »Die Stiftung« hat Jörg Schubert, Vorstand Kundenbetreuung und Leiter Investment Solutions bei Bantleon, auf die Bedeutung einer guten Anleihenauswahl für Stiftungen hingewiesen: »Stiftungen sollten viel Sorgfalt bei der Anleihenauswahl walten lassen und hier sehr genau darauf schauen, welchem Zweck dieses Geld dient und ob dieser auch bei einem globalen Schuldenabbau noch die Zins- und Tilgungszahlung ermöglicht. Das spricht gegen Investments in breite Anleihenindizes.«
Stattdessen sollten Stiftungen in ihrem Anleihenportfolio in ausgewählte Top-Staatsanleihen, Pfandbriefe und Unternehmensanleihen investieren, erklärte Schubert. »Während die hochqualitativen Staatsanleihen vor allem als Schutz bei Marktverwerfungen dienen und mit aktivem Laufzeitmanagement Kursgewinne ermöglichen, sind Pfandbriefe zumindest bei langen Laufzeiten auch wegen ihrer Coupons noch relativ attraktiv.«
Bei Unternehmensanleihen kämen vor allem Titel mit guter Bonität, also mit Rating A oder besser infrage. Zur Ertragsverbesserung selektiv auch Emittenten aus dem BBB-Rating-Bereich. »Allerdings verschlechtert sich das Ertrags-/Risikoverhältnis überproportional, je dichter man an die Grenzen des Investment-Grade-Ratings kommt«, stellte Schubert fest. »Generell zu beachten ist, dass Unternehmensanleihen zwar etwas höhere Coupons bieten, sich aber in Wirtschaftsabschwüngen teilweise wie Aktien verhalten, weshalb sie keinen vollen Absicherungseffekt bieten. Das ist bei der Aufteilung des gesamten Stiftungsvermögens mit Blick auf das Risikoprofil wichtig.«