Analyse
23. Mai 2018

Chancen quantitativer Anlagestrategien nutzen

Mit quantitativen Anlagestrategien versuchen Portfolio Manager, zukünftige Preise aufgrund vergangener Daten zu prognostizieren. Hierbei steht oft der Momentum-Effekt als eine der stärksten bekannten Kapitalmarktanomalien an erster Stelle: die Tendenz, dass auf steigende Kurse weitere Preissteigerungen und auf fallende Kurse weitere Preisrückgänge folgen.

Ein klassisches Werkzeug zur quantitativen Analyse von Momentum sind Moving-Average-Indikatoren, bei denen beispielsweise Schnittpunkte eines gleitenden Durchschnitts (Moving Average) mit der Preis-Zeitreihe als Kauf-/Verkaufsignale verwendet werden. Je nach Periode und Finanzmarkt fällt der Momentum-Effekt stärker oder schwächer aus. In manchen Zeiten liegen sehr klare und starke Trends vor, in anderen Zeiten bewegt sich der Markt eher seitwärts.

Eine sehr grosse Rolle spielt bei der Verwendung von Moving-Average-Indikatoren der Zeithorizont. Übergeordnete langfristige Trends können überlagert sein von untergeordneten Trends auf kürzeren Zeithorizonten oder kurzfristigen Ausschlägen um eine intakte Trendlinie (temporäre Übertreibungen). Diese Eigenschaft spiegelt sich auch in der Profitabilität quantitativer Strategien, die auf Moving-Average-Indikatoren basieren. Insbesondere lässt sich beobachten, dass die Profitabilität sehr stark vom gewählten Glättungsparameter (typischerweise in Form eines Zeithorizonts) abhängt. Exemplarisch zeigt die folgende Grafik die Sharpe Ratio einer simplen Moving-Average-Indikator-Strategie in Abhängigkeit vom gewählten Zeithorizont des gleitenden Durchschnitts. Dabei handelt es sich um einen Backtest für Eurex-Futures auf deutsche Bundesanleihen im Zeitraum von Januar 2000 bis Dezember 2017.

Sharpe Ratio einer simplen Moving-Average-Indikator-Strategie in Abhängigkeit vom gewählten Zeithorizont

An dieser Grafik kann man erkennen, dass die Profitabilität in Form der Sharpe Ratio mit längeren Zeithorizonten zunimmt und für kurze Zeithorizonte sogar negativ ist (Mean-Reversion). Eine robuste Anlagestrategie kann diesen Effekt zur Diversifikation nutzen, indem der Portfolio Manager Moving-Average-Indikatoren auf verschiedenen Zeithorizonten miteinander kombiniert.

Erfahren Sie mehr zu diesem Thema in der Analyse »Kombination von Moving-Average-Indikatoren auf unterschiedlichen Zeithorizonten«, die wir Ihnen rechts zum Download anbieten.

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