Medienspiegel
29. Juni 2018

Bantleon Chefanlagestratege warnt vor Kurseinbrüchen

Anleger müssen in den nächsten Monaten mit deutlichen Einbrüchen an den globalen Aktienmärkten rechnen. Das hat »Bantleon Chefanlagestratege« Dr. Harald Preißler im Interview mit der »Börsen-Zeitung« gesagt. »Kurzfristig zeigt der Trend zwar nach oben, mit Blick auf die längere Zeitskala sind wir aber schon seit einiger Zeit skeptisch.« Als Grund nannte er die nachlassende Konjunkturdynamik: »Anhand unserer hauseigenen Frühindikatoren, die bis zu 18 Monate Vorlauf vor der Realwirtschaft haben, rechnen wir mit einer globalen konjunkturellen Abschwächung. Es gibt mehrere Faktoren, die uns zur Vorsicht veranlassen.« So wachse die globale Geldmenge seit mehr als zwölf Monaten deutlich langsamer als zuvor. Hinzu kämen deutlich gestiegene Zinsen – vor allem in den USA – sowie höhere Rohstoffpreise.

Deshalb sei ein Spurt des DAX auf neue Rekordhöhen »schwer vorstellbar, auch wenn man das angesichts des jüngsten Momentums nicht vollständig ausschliessen kann«. Stattdessen sei in den nächsten Monaten mit einer Abwärtsbewegung an den weltweiten Aktienmärkten zu rechnen. Darauf deuten Preißler zufolge auch die gestiegenen Risikoprämien bei Unternehmensanleihen hin – und zwar sowohl bei Anleihen der Bonität Investment Grade als auch bei High-Yields. »Das zeigt, dass institutionelle Investoren bereits vorsichtiger werden.«

Beim DAX liege ein Rückgang von 30% gegenüber dem Höchststand in der historischen Norm, aber auch die globalen Aktienmärkte dürften in den nächsten Monaten wegen der abkühlenden Konjunktur unter Druck geraten, weshalb Anleger kaum auf andere Regionen ausweichen können. Grosses Kurspotential hingegen sieht Preißler bei deutschen Bundesanleihen und US-Treasuries. »In diesem Jahr ist Kapitalerhalt die Maxime«, stellte Preißler fest.