US-Aktien: Den Bullen könnten bald die Kräfte ausgehen

Nach der starken Rallye des S&P500 seit dem 7. April 2025 mehren sich die Zeichen, dass den Bullen bald die Kräfte ausgehen könnten. So steht der »Fear and Greed Index« an der Schwelle zu »extremer Gier«. Damit sind temporäre Rücksetzer und eine Seitwärtsbewegung nicht ausgeschlossen. Geht die Rallye jedoch weiter, dann könnte bereits im August die Marke von 6.535 Punkten erreicht werden.

Seit Anfang April hat der S&P500 eine fulminante Rallye in Form einer V-förmigen Erholung abgeliefert. Vom Tief am 7. April entwickelte sich der Index um etwa 30% nach oben, übertraf zuletzt sein Jahreshoch und markierte neue Rekorde. Das übergeordnet konstruktive Chartbild auf Wochenbasis ist weiterhin intakt. Insgesamt ist seit der Finanzkrise 2009 ein stabiler, breiter Aufwärtstrend zu beobachten, wobei der untere Rand im laufenden Jahr getestet wurde, aber wohl nie ernsthaft in Gefahr geraten ist. Der MACD-Wochenindikator liefert seit Mai wieder ein stabiles Kaufsignal. Dies gilt ebenso auf Monatssicht, sodass am langfristigen Aufwärtstrend aus charttechnischer Sicht keine Zweifel bestehen.

Noch keine euphorischen Niveaus erreicht

Auf Tagesebene mehren sich jedoch die Zeichen, dass den Bullen bald die Kräfte ausgehen könnten. Insbesondere die Sentimentindikatoren zeigen eine deutliche Stimmungsverbesserung gegenüber dem Frühjahr an. Der »Fear and Greed Index« steht an der Schwelle zu »extremer Gier«, was auch zur Verschiebung des »AAII Bull/Bear Index« passt, wo inzwischen wieder 41% der befragten Investoren im Bullenlager zu finden sind und nur 36% eine »bearishe« Positionierung haben. 23% der Anleger sehen sich »neutral«. Damit sind zwar noch keine euphorischen Niveaus erreicht – dies wäre bei 50% Bullen oder lediglich 20% Bären der Fall –, aber es zeigt doch sehr klar die Verschiebung infolge steigender Aktienkurse.

Kurskorrektur sollte moderat ausfallen

Im Tageschart besteht weiterhin ein Kaufsignal des Trendfolgeindikators MACD. Das Momentum tendiert seit Mai nur noch seitwärts. Der seit April etablierte Aufwärtstrend ist ebenfalls noch intakt, könnte aber in den kommenden Handelstagen ohne zusätzliche Kursdynamik zur Seite verlassen werden. Eine mögliche Korrektur – im Zuge zunächst steigender US-Zinsen oder provoziert durch emotionale Entscheidungen des US-Präsidenten – würde den S&P500 auf etwa 6.000 Punkte zurückführen. Ein Unterschreiten der 200-Tage-Linie bei 5.859 ist derzeit aber nicht zu befürchten, sodass eine Korrektur moderat ausfallen und insgesamt der Abkühlung des Sentiments dienen sollte. Geht die Rallye weiter, bildet das Allzeithoch vom 3. Juli bei 6.285 Punkten einen ersten Widerstand. Darüber hinaus lassen sich aus Fibonacci-Projektionen 6.400 Punkte und 6.535 Punkte ableiten. Diese könnten bereits im August erreicht werden.

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