Wandelanleihen sollten weiter von der Zinswende in der Eurozone und in den USA profitieren. Das hat Oliver Gasser, CEO und Leiter Portfolio Management der Bantleon Convertible Experts AG, im Interview mit dem Magazin Das Investment gesagt. Gute Chancen gebe es vor allem am US-Markt, weil die Aktien, die dem Markt für US-Wandelanleihen zugrunde liegen, besonders sensitiv auf Veränderungen bei den US-Staatsanleihen reagierten – stärker als Aktien aus dem S&P500. »Und weil US-amerikanische Small und Mid Caps, die zusammen einen Großteil der Wandelanleihen begeben, relativ günstig bewertet sind und damit entsprechendes Aufholpotenzial haben. Zumal Unternehmen dieses Segments in den vergangenen drei Jahren ihre Gewinne stetig steigern konnten, also ihre Fundamentaldaten deutlich verbessert haben«, stellte Gasser fest.
»Die Ausgangslage für Wandelanleihen ist auch deshalb sehr günstig, weil die Credit Spreads wesentlich höher sind als für High-Yield-Anleihen – trotz in der Vergangenheit deutlich tieferer Ausfallraten.« Die langfristige Ausfallrate von Wandelanleihen betrug Gasser zufolge im Zeitraum 2003 bis 2024 etwa ein Drittel der Ausfallrate von High-Yield-Unternehmensanleihen, obwohl das globale Wandelanleihenuniversum zu weniger als einem Drittel aus Investment-Grade-Anleihen bestehe. ETFs sollten Anleger bei Wandelanleihen-Investments meiden, »weil diese im Durchschnitt deutlich schlechter abschneiden als aktiv gemanagte Pendants«.
Obwohl Wandelanleihen relativ komplex seien, lohne sich eine Auseinandersetzung mit diesen hybriden Anleihen – »vereinen sie doch die Vorteile von Anleihen und Aktien in einem Finanzinstrument und überzeugen mit einem asymmetrischen Risiko-Ertrags-Profil«.
Lesen Sie hier das Interview (ab Seite 26).