Die »Frankfurter Allgemeine Zeitung« berichtet, dass Pfandbriefe an Attraktivität gewinnen und zitiert dazu Uwe Pyde, Spezialist für Pfandbriefe im Portfoliomanagement von BANTLEON. Pyde verwies auf die hohe Sicherheit, die insbesondere deutsche Pfandbriefe aufweisen: »Bei den Hypothekenpfandbriefen qualifizieren sich nur 60 Prozent des Beleihungswertes der Immobilie für den Deckungsstock.« Der Beleihungswert liege wiederum etwa 20 Prozent unter dem Marktwert der Immobilie. »Das ist ein extrem konservatives Vorgehen. Selbst ein Einbruch der Immobilienpreise gefährdet den Pfandbrief damit in keiner Weise.«
In der Finanzkrise seien zwar neben der Hypo Real Estate weitere Pfandbriefbanken in Schieflage geraten, Anleger jedoch nicht zu Schaden gekommen: »Es wurden auch Banken gestützt und gerettet, die nicht systemrelevant waren, um den Pfandbrief als Anlageform nicht zu gefährden.« Für Privatanleger sei der Markt für die Direktanlage zwar kaum geeignet, sondern nur über Fonds, heisst es in dem Artikel. Für institutionelle Anleger spiele der Pfandbriefmarkt aber eine bedeutende Rolle. Zwar habe sich das Volumen von 800 Milliarden Euro im Jahr 2008 auf mittlerweile 450 Milliarden Euro reduziert, weil einige Anbieter vom Markt verschwunden sind oder aber auch Kommunen und Länder sich weniger über Bankkredite und mehr über Anleihen am Kapitalmarkt finanzieren. Das absolute Volumen bleibe aber gewichtig. »Der Pfandbriefmarkt erfährt als sicheres Produkt für konservative Anleger eine hohe regulatorische Unterstützung«, wird Pyde zitiert. So deute derzeit einiges darauf hin, dass Banken Pfandbriefe innerhalb der Liquidity Coverage Ratio (LCR) als Sicherheit der höchsten Kategorie (Level 1 Asset) verwenden dürfen. Im Insolvenzfall werden die Deckungsstöcke zudem der allgemeinen Insolvenzmasse entzogen und stehen nur dem Inhaber des Pfandbriefes zur Verfügung.
Pyde bevorzuge wegen der immer noch nennenswerten Renditeaufschläge derzeit Pfandbriefe aus Italien und Spanien. »Dabei setzen wir vor allem auf Institute der zweiten Reihe wie die spanische Banco Sabadell oder die italienische Credito Emiliano, da es hier noch Mehrrenditen gibt, während die nationalen Champions schon längere Zeit geringere Renditen bieten als die jeweiligen Staatsanleihen ihres Landes.« Zwar sei die Qualität der Deckungsstöcke insbesondere in Spanien deutlich geringer als hierzulande. »Dafür beträgt die Überdeckung in Spanien vielfach noch 100 Prozent oder mehr.« Vereinfacht ausgedrückt, erweise sich die Hälfte der zugrundeliegenden Immobilien als wertlos, könne der Pfandbrief immer noch normal bedient werden und der Anleger verliere kein Geld.
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