Das Handelsblatt berichtet über die Bedeutung von Ratings für Staatsanleihen und zitiert dazu auch Stephan Kuhnke, Leiter Portfoliomanagement von Bantleon. Für Investoren, die keinen strikten Anlagevorgaben unterworfen sind, sei es in Zeiten von Rating-Herabstufungen meistens besser, den Herdentrieb, also den gebündelten Anleihenverkauf institutioneller Anleger, abzuwarten, wird Kuhnke zitiert. Falle eine Anleihe aus dem Bereich »Investment Grade« heraus, dann müssten viele institutionelle Anleger diese Anleihe verkaufen. Wer 2011 antizyklisch etwa in irische Bonds investiert hat – also dann gekauft hat, als die Renditen hoch und die Kurse im Keller waren – hätte allein im Jahr 2012 bis zu 28,6 Prozent Rendite erzielen können.
Nicht nur, wenn ein Bond in den Non-Investment-Bereich rutscht, müssen aktive Fondsmanager handeln, heisst es in dem Artikel. Auch wenn zwei von drei Ratingagenturen einem Staat die Top-Bonität entziehen, wie im Falle Frankreichs geschehen, fliegen Staatsanleihen aus Anleihenindizes heraus und damit auch aus vielen Portfolios. »Auch hier bot sich für Anleger die Chance, durch antizyklisches Investment kleine Gewinne zu verbuchen.« Für Stephan Kuhnke seien kurz laufende Staatsanleihen der Peripherieländer Italien, Spanien und Irland deshalb derzeit ideal, um Geld zu parken. Staatsanleihen der Kernländer Frankreich, Deutschland, Niederlande, Finnland und Österreich hingegen stünden zurzeit nicht auf Kuhnkes Liste. Zwar dürften sich Anleger nie ganz von Titeln der »sicheren Häfen« trennen; sollten andere Anlageklassen, wie Aktien oder Rohstoffe, Verluste erleiden, dienten sie als Absicherung. Doch lohne es sich, erst dann zuzugreifen, wenn die Konjunktur der EU-Krisenländer soweit stabilisiert ist, dass die Anleihen-Renditen der Kernländer verstärkt – bis zu 0,5 Prozentpunkte – anziehen.
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